17. Juli 2018
Gangelt. Als sich Rita Lausberg im Herbst 2017 um den Lothar-Späht-Förderpreis für Künstler mit geistiger Behinderung bewarb, hätte sie nie gedacht, dass sie Anfang Juli zur Preisverleihung durch die Lothar-Späht-Förderpreis-Stiftung eingeladen würde.
Bestärkt wurde sie dabei von ihren Betreuerinnen und Betreuern der Eingliederungshilfe der Katharina Kasper ViaNobis GmbH. Bereits seit 2007 lebt Rita Lausberg in der Gangelt. Tagsüber hat sie einen Arbeitsplatz in der Tagesförderstätte. Dort malt sie Tiermotive auf Leinwände mit verschiedenen Techniken – ihre große Leidenschaft. Ohne Schnörkel, ein wenig kindlich-naiv, aber mit einer unverkennbaren eigenen Handschrift beziehungsweise Pinselstrich. Dies war auch sicherlich ausschlaggebend für die Jury, Rita Lausberg für die Preisverleihung zu nominieren.
„Eigentlich wollte ich das eingereichte Bild mit dem Koalabär ja meiner Betreuerin schenken, dann haben mich aber die Mitarbeiter hier in der Einrichtung ermutigt, mit genau diesem Bild an der Ausschreibung teilzunehmen. Als dann auch noch die Einladung zur Preisverleihung kam, war ich sehr aufgeregt.“, so Rita Lausberg.
Sie war so nervös, dass sie am liebsten nicht gefahren wäre. Jetzt gab es aber kein Zurück mehr – am 7. Juli wurde Frau Lausberg durch Anne-Sophie Mutter in der Wehrer Stadthalle bei einem feierlichen Festakt der Zonta-Preis zuerkannt.
Heute, einige Zeit später, hat sich die Aufregung wieder ein wenig gelegt. Mächtig stolz ist Rita Lausberg aber immer noch: „Der Preis ist mein absoluter Höhepunkt in meiner Schaffensphase. Ich bin froh, dass mich die Mitarbeiter überredet haben, an der Preisverleihung teilzunehmen. Das werde ich nie vergessen. Die tolle Urkunde werde ich in meinem Zimmer aufhängen und mit dem Malen werde ich jetzt erst mal richtig loslegen, schließlich will ich jetzt auch bei anderen Wettbewerben mitmachen.“
Der Lothar-Späth-Förderpreis für Künstler mit geistiger Behinderung wurde 2006 vom ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth ins Leben gerufen. Seit 2014 wird der Preis durch die Lothar-Späth-Stiftung vergeben. Behinderteneinrichtungen aus dem Bundesgebiet und der Schweiz werden jährlich eingeladen, Bilder nach Wehr zu schicken.
Bildunterschrift: Rita Lausberg bei der Preisverleihung durch Anne-Sophie Mutter (Mitte) sowie den zwei Vertreterinnen des Zonta-Clubs, Nicole Aellig-Kurz (links) und Beatrix Braun (rechts).
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