08. Oktober 2018
Dernbach. Hospizleiterin Eva-Maria Hebgen berichtet über die Entwicklung im Hospiz und ihre schönsten Erlebnisse.
Gut ein Jahr ist es her, dass das Hospiz St. Thomas im Westerwald seinen Betrieb aufgenommen hat. In dieser Zeit hat viel sich getan: der Hospizgarten wurde angelegt, die Räume wurden wohnlicher gestaltet und auch das Team im Hospiz ist eng zusammengewachsen.
Besonders schön findet Eva-Maria Hebgen, wie das Hospiz innerhalb eines Jahres in die Gesellschaft integriert wurde: „Es ist großartig zu sehen, dass das Hospiz so gut von den Westerwälderinnen und Westerwäldern angenommen wird. Die Spendenbereitschaft und das Engagement für das Hospiz sind großartig.“
Hebgen leitet das Hospiz mit viel Leidenschaft. „Schon als ich hörte, dass ein Hospiz im Westerwald gebaut wird, stand der Entschluss fest, das Hospiz leiten zu wollen“, erzählt sie. Breits im Kindergarten wollte die gebürtige Dernbacherin Krankenschwester werden. Bevor sie die Leitung des Hospizes übernommen hat, war Hebgen im Sozialdienst des benachbarten Herz-Jesu-Krankenhauses tätig. Dort stand sie Patienten nach ihrem Klinikaufenthalt beratend zur Seite und hatte zu dieser Zeit bereits einen engen Kontakt zu den umliegenden Hospizen. Durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Hausärzten, Pflegediensten, Behörden, Pflege- und Krankenhauseinrichtungen hat sie sich ein Netzwerk aufgebaut, das ihr auch bei ihrer Arbeit im Hospiz St. Thomas zugutekommt. Um sich für die Hospizarbeit zu qualifizieren hat die gelernte Krankenschwester an diversen Fortbildungen teilgenommen.
„Die Arbeit im Hospiz ist für mich sehr bereichernd. Man erlebt traurige aber auch viele schöne Momente. Besonders freut es mich immer, wenn ich sehe, dass sich die Gäste bei uns wohlfühlen und wir ihnen mit unserer Arbeit etwas Gutes tun können. Es ist auch toll zu sehen, welches Vertrauen die Gäste in unser Haus und unsere Arbeit haben. Grade die alltäglichen Dinge machen das Hospiz zu einem Zuhause. Neulich erst hat eine Bewohnerin Eierlikörtorte gebacken, die dann in großer Runde verspeist wurde“, freut sich Hebgen.
Den Hospizgästen werden regelmäßig verschiedene Aktivitäten angeboten: Jeden Montag gibt es ein „Momentmal“ mit Klangmeditationen. Diese Aktivität und viele andere schenken eine Pause vom Alltag. Regelmäßig kommen Ehrenamtliche ins Haus, die mit den Gästen töpfern, ihnen vorlesen, mit ihnen spielen oder einfach nur zu hören. So ist es möglich, auf jeden Gast und seine Bedürfnisse individuell einzugehen.
„Ich bin froh darüber, dass sich das Hospiz innerhalb eines Jahres so positiv entwickelt und etabliert hat und freue mich auf die kommenden Jahre“, berichtet die Hospizleiterin.