„Die beste Lösung für unser Haus“

03. Juni 2019

Frankfurt. Frankfurter St. Elisabethen-Krankenhaus findet seine Zukunft in der Artemed Gruppe

Aufatmen im St. Elisabethen-Krankenhaus Frankfurt: Nachdem für alle übrigen Kliniken der Katherina Kasper ViaSalus GmbH die Fortführung innerhalb der Gruppe beschlossen wurde, steht nun auch einer zukunftssicheren Lösung für das Traditionshaus in Frankfurt Bockenheim nichts mehr im Wege. Am vergangenen Mittwoch, den 29. Mai 2019, ging das St. Elisabethen-Krankenhaus in die Artemed Klinikgruppe über. Die Entscheidung für den neuen Träger fiel dabei ganz bewusst – denn die Artemed verfügt über eine langjährige Erfahrung in der erfolgreichen wie gleichermaßen behutsamen Übernahme von Häusern mit kirchlicher Tradition.

„Wir wollen tun, was wir können“ – dieser Leitsatz der Ordensgründerin M. Katharina Kasper prägt das Denken und Handeln der Armen Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern) bis heute. „Dass er auch in Zeiten des Wandels gelten muss, versteht sich für uns von selbst“, erklärt Provinzoberin Sr. Theresia Winkelhöfer: „Die Weiterführung des St. Elisabethen-Krankenhauses im Geiste von Katharina Kasper war uns ein wichtiges Anliegen. Mit der Artemed Gruppe haben wir einen Käufer gefunden, in dessen Hände wir unser Haus vertrauensvoll übergeben können.“

Das St. Elisabethen-Krankenhaus ist in der Artemed Gruppe nicht das erste mit einer christlichen Tradition – Beispiele sind die Benedictus Krankenhäuser am Starnberger See, die Eifelklinik St. Brigida, die Klinik Vincentinum in Augsburg oder das Hospital zum Heiligen Geist im nordrhein-westfälischen Kempen. Unweit des neuen Frankfurter Standorts wurde im Jahr 2016 mit dem Heilig-Geist Hospital in Bensheim auch ein hessisches Haus mit kirchlichen Wurzeln übernommen. 

Beste Voraussetzungen für eine medizinische Erfolgsgeschichte

Dabei ähneln sich die Geschichten der Bensheimer Klinik und des St. Elisabethen-Krankenhauses: Beide Häuser verfügen über eine jahrhundertelange Tradition und sind als Grund- und Regelversorger nicht wegzudenkender Bestandteil der regionalen Gesundheitsversorgung. „Diese Verwurzelung werden wir weiter festigen. Wir möchten einer kurzzeitig ins Stocken geratenen Erfolgsgeschichte zu vielen weiteren tollen Kapiteln verhelfen“, so Artemed-Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar. „Das St. Elisabethen-Krankenhaus verfügt über eine großartige Kombination aus modernster Medizin und menschlicher Zuwendung in christlicher Tradition, gekoppelt mit einem sehr engagierten Team, das dem Haus trotz Insolvenz die Stange hält – dies sind optimale Voraussetzungen für ein Krankenhaus auf Top-Niveau.“ 

Um diesem zu neuer Blüte zu verhelfen, gilt es nun, auf den guten, bereits begonnenen Ansätzen aufzubauen und zunächst den hochmodernen Neubau inklusive OP-Trakt weiter in Gang zu bringen. Dieser bietet bereits jetzt ein ganz besonderes Ambiente für Patienten und optimale Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegekräfte. „Inhaltlich steht sowohl die Stärkung der bestehenden Abteilungen als auch der weitere Ausbau hochspezialisierter Zentren für einzelne Fachabteilungen im Vordergrund. Ergänzend soll die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen weiter fokussiert werden“, führt Dr. Benjamin Behar weiter aus. „So bleibt das St. Elisabethen-Krankenhaus erster Ansprechpartner für die unmittelbare Region, kann sich gleichzeitig aber auch als über Frankfurt hinaus attraktiver medizinischer Leistungserbringer und Arbeitgeber positionieren“, freut sich auch der Kaufmännische Direktor, Dr. Carsten Haeckel.

Erfolgsmodell Heilig-Geist Hospital Bensheim

Im hessischen Bensheim hat sich dieses Erfolgsrezept in den vergangenen Jahren bewährt: „Mit der Übernahme des damals ebenfalls insolventen Heilig-Geist Hospitals durch die Artemed ist ein Ruck durch das Haus gegangen, den ich nicht für möglich gehalten habe“, so Rutger Hetzler, Vorstand der Heilig-Geist Stiftung Bensheim, die auch in Offenbach aktiv ist. „In einer Zeit, in der viele vor Investitionen zurückgeschreckt sind, hat man keine Kosten und Mühen gescheut, das Haus mit Ausstattung und Personal zu stärken. Die Aufbruchsstimmung, die entstanden ist, war phänomenal. Alleine, dass so viele neue, hochqualifizierte und engagierte Ärzte und Pflegekräfte gewonnen werden konnten – trotz des großen Personalmangels, mit dem sich der gesamte Krankenhaussektor konfrontiert sieht – spricht wohl eine ganz eigene Sprache.“

Tatsächlich ist auch im St. Elisabethen-Krankenhaus vom befürchteten Personalabbau keine Rede. Alle Mitarbeiter werden mit ihren bestehenden Verträgen übernommen – und auch der Name des Hauses bleibt unverändert bestehen. Selbiges gilt für das MVZ St. Kamillus, das ebenfalls an die Artemed übergegangen ist.

„Die Artemed Gruppe hat in der Vergangenheit bewiesen, dass christliche Traditionen mit einem hochmodernen Klinikbetrieb bestens zu vereinbaren sind – dass sie künftig die Trägerschaft übernimmt, ist für uns, unsere Mitarbeiter und unsere Patienten ein wahrer Glücksfall“, resümiert Manfred Sunderhaus, Geschäftsführer der ViaSalus GmbH. „Wir haben nach der bestmöglichen Lösung nicht für die Gruppe, sondern für das Haus gesucht – mit der Artemed haben wir sie gefunden.“ 

Der Geschäftsführer der Katharina Kasper Holding hat im März 2019 an der Seite von Sanierungs-Geschäftsführer Dr. Reinhard Wichels die Geschäftsführung der ViaSalus übernommen. „Mit dem Verkauf des St. Elisabethen-Krankenhauses an die Artemed Gruppe sowie dem Einstieg der Alexianer bei der ViaSalus können wir den Sanierungsprozess des in Schieflage geratenen Trägers von u.a. vier weiteren Krankenhäusern und 13 Seniorenzentren nun in Rekordzeit zum Abschluss bringen“, freut sich Wichels.

Das St. Elisabethen-Krankenhaus – Hintergründe des Verkaufs

Grundlegende Voraussetzung für die Veräußerung des St. Elisabethen-Krankenhauses war die Neuaufstellung von ViaSalus im Zuge des seit rund vier Monaten andauernden Eigenverwaltungsverfahrens. Im Zuge dessen ist insbesondere die Krankenhaussparte umfassend restrukturiert worden. Mit dem Verkauf des St. Elisabethen-Krankenhauses wird der Standort in Frankfurt am Main aus der ViaSalus herausgelöst. Dieser war durch die Verzögerung von Baumaßnahmen in wirtschaftliche Schieflage geraten. 

Der am vergangenen Mittwoch unterschriebene Kaufvertrag mit der Artemed Gruppe ist Teil des Insolvenzplans zur Sanierung von ViaSalus. Der Plan wird in Kürze dem Insolvenzgericht vorgelegt. Anschließend stimmen die Gläubiger über die Annahme des Plans ab, so dass mit einer Beendigung des Insolvenzverfahrens nach einer Rekordzeit von nur sechs Monaten bereits am 31. Juli 2019 zu rechnen ist. Zudem sorgt der Insolvenzplan für eine hundertprozentige Befriedigung aller Insolvenzgläubiger des insolventen Unternehmens – dabei handelt es sich um eine absolute Seltenheit.

Die Holding-Gesellschaft „Katharina Kasper Holding GmbH“ sowie die ViaSalus-Schwestergesellschaft „Katharina Kasper ViaNobis GmbH“ waren in keiner Weise von dem Sanierungsprozess betroffen. Gleiches gilt für die anderen Teile der „Dernbacher Gruppe Katharina Kasper“.

Über die Artemed SE

Die Artemed Gruppe mit Sitz im oberbayerischen Tutzing ist ein mittelständisch geprägtes Gesundheitsunternehmen mit über 4.500 Mitarbeitern, dem dreizehn Krankenhäuser in ganz Deutschland angehören. Weiter betreibt die Artemed Gruppe fünf Seniorenzentren und unterstützt im Rahmen einer eigenen Stiftung medizinische Projekte weltweit. Die Artemed Kliniken zeichnen sich durch höchste klinische Kompetenz sowohl in den Fachbereichen der Grund- und Regelversorgung, in der Not- und Dringlichkeitsversorgung sowie hochspezialisierten medizinischen Bereichen aus.

www.artemed.de

 

Über die Katharina Kasper ViaSalus GmbH

Die Katharina Kasper ViaSalus GmbH mit Sitz in Dernbach/Westerwald ist Träger von 5 Krankenhäusern, 4 Medizinischen Versorgungszentren, 13 Seniorenzentren, mehreren Einrichtungen zur ambulanten Seniorenhilfe und Tagespflege sowie 4 Ausbildungsstätten für Gesundheits- und Pflegeberufe. Rund 3.200 Mitarbeiter sorgen für qualifizierte medizinische und pflegerische Versorgung, Betreuung und Ausbildung in Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. 

Die ersten Einrichtungen wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von den Armen Dienstmägden Jesu Christi gegründet. In der Katharina Kasper ViaSalus GmbH verdeutlicht sich – sowohl in der Struktur als auch in der Namensgebung – die allen gemeinsame christliche Prägung, deren Wurzeln auf M. Katharina Kasper, die Gründerin der Armen Dienstmägde Jesu Christi, zurückgehen. Die Werte von M. Katharina Kasper strahlen bis in den heutigen Arbeitsalltag. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt. Das tägliche Miteinander und die Sorge um den Nächsten bilden bei allem wirtschaftlichen Denken das Zentrum der Katharina Kasper ViaSalus GmbH. 

www.viasalus.de

 



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