Abschied von einer ganz besonderen Frau

07. Februar 2020

Hehn. Nach 21 Jahren verließ Schwester Reina Erkelenz das Wohn- und Pflegezentrum und die Gemeinde Hehn. Jeder kannte die rüstige 77-Jährige, jeder schätzte sie – dementsprechend war die Hauskapelle der Senioreneinrichtung beim Abschiedsgottesdienst bis auf den letzten Platz gefüllt.

Den Gottesdienst leitete Pfarrer Wilhelm Pötter zusammen mit Diakon Thomas Hoff, Ordensvertreter in der Katharina Kasper ViaNobis GmbH, zu der das Wohn- und Pflegezentrum Hehn gehört. Pfarrer Pötter machte keinen Hehl daraus, dass er sonst für die Donnerstags-Gottesdienste zuständig sei, zu Ehren von Schwester Reina aber selbstverständlich gerne eine Ausnahme mache. „Schwester Reina war immer unter uns. Dass dies nicht mehr so sein wird, daran müssen wir uns jetzt gewöhnen“, bedauerte der Pfarrer den Weggang der Ordensschwester von Hehn zurück in das Mutterhaus des Ordens in Dernbach im Westerwald. 

Diakon Thomas Hoff gab zunächst einen kurzen Rückblick auf das Wirken Sr. Reinas in den vergangenen Jahrzehnten. Die Ordensschwester war in ihrer Zeit im Hehner Konvent acht Jahre bis 2007 in der Hardterwald-Klinik tätig gewesen und seitdem im Wohn- und Pflegezentrum ehrenamtlich für den Pforten- und Kapellendienst zuständig. „Sie haben den Menschen gedient. Sie haben Ihre Mitmenschen, Ihre Nebenmenschen ernst genommen. Sie haben mit Menschen das Leben geteilt: herzlich, spontan, ganz offen, ohne große Umschweife. Selbstbewusst und souverän, das waren Sie immer; eine Frau der Verbindungen. Sie haben Kontakt zum Ort und der Pfarrgemeinde Hehn gehalten, sich für Leute interessiert. Sie waren ein Bindeglied zwischen `Heim` und `draußen` - nicht nur im Austausch von Küsterdienst und Gottesdienstraum“, dankte der Ordensvertreter der scheidenden Schwester und bezeichnete sie in Anlehnung an das Tages-Evangelium als „Menschenfischerin“.

Mit einem Augenzwinkern spielte Hoff abschließend auf Sr. Reinas Fußball-Begeisterung an: „Wir wünschen Ihnen, dass Sie in Dernbach möglichst viel von dem vorfinden, was für Sie hier wichtig war. Bei allem guten Willen: Eines kann Ihnen Dernbach nicht bieten – ein Leben im Schatten des Borussia-Parks. Und so hoffen wir, dass wir Sie doch noch das eine oder andere Mal hier begrüßen dürfen als gern gesehener Gast – und dass sie nicht nur die Borussia, sondern auch Hehn und alles, was Sie damit an Schönem verbinden, tief im Herzen halten.“

Auch Josef Aretz, Leiter des Wohn- und Pflegezentrum war voll des Dankes und verlas Zeilen aus seinem Abschiedsbrief an die Schwester: „Drei Dinge, die mich an Ihnen besonders beeindrucken: Erstens, Sie sind eine sehr taffe und gradlinige Frau und Ordensschwester. Sie haben sich immer für die Belange der Einrichtung und der Bewohner eingesetzt. Zweitens: Ich schätze Ihre offene Art und Ihre Bodenständigkeit. Ich weiß, dass Sie durch und durch Ordensschwester sind und dass Sie die Werte Ihres Ordens und Ihres religiösen Denkens vertreten. Drittens: Ich bin sehr dankbar, dass Sie in all den Jahren immer sehr gewissenhaft den Kapellen- und Pfortendienst erledigt haben. Sie waren als Ordensschwester ein wichtiges Aushängeschild unserer Einrichtung. In der Ortschaft Hehn haben Sie Flagge gezeigt. Viele Hehner Einwohner kennen Sie als Ordensschwester der Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC). Sie haben die Grotten gepflegt und die Gräber ihrer Mitschwestern.“ Ausdrücklich bat Aretz Sr. Reina darum, Kontakt zum Wohn- und Pflegezentrum zu halten: „Ich würde mich stets freuen, wenn Sie uns zu Festlichkeiten in Hehn besuchen. Dazu sind Sie immer herzlich eingeladen.“

Bei ihren Abschiedsworten gab Schwester Reina ganz offen zu: „Obwohl die Rückkehr nach Dernbach mein eigener Wunsch war, gehe ich mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge. Niemals war ich an einem Ort so lange wie hier, in Hehn.“ Die enge Bindung von Schwester Reina und „ihren Hehnern“ zeigte sich dann auch noch einmal am Ende des Gottesdienstes: Hier ließ es sich die scheidende Ordensschwester nicht nehmen, jedem der rund 200 Gottesdienst-Besucher zum Abschied persönlich die Hand zu schütteln.

Foto: Karina Wasch

Bildunterschriften:

Sie gaben Schwester Reina Erkelenz (2. v. r.) gute Wünsche mit auf ihren Weg in den Westerwald: Sr. Goretti, Sr. Prakasha Mary, Sr. Sophia (alle ebenfalls ADJC), Diakon Thomas Hoff, Pflegedienstleiterin Silke Meisen, Pfarrer Wilhelm Pötter, Sr. Jaicy Jacob (ADJC) sowie Einrichtungsleiter Josef Aretz (v. l.). 


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Karina Saar
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