Auf Professor Schlenter folgt Professor Gößler

05. Mai 2014

Frankfurt. Chefarztwechsel in der HNO-Klinik nach 24 Jahren

24 Jahre war Professor Dr. Wolfgang Schlenter Chefarzt der HNO-Klinik und der Plastischen Gesichtschirurgie im St. Marienkrankenhaus in Frankfurt. An der Medizinischen Fakultät der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurt hatte er einen Lehrauftrag inne. 

Er wurde während einer Feierstunde in seinen Ruhestand verabschiedet und sein Nachfolger, Professor Dr. Ulrich Gößler, vorgestellt. Zuvor war er sechs Jahre Oberarzt an der Universitäts-Hals-Nasen Ohrenklinik Mannheim. Die Arbeitsgemeinschaft Tumorer-krankungen HNO (ARTUHNO) überreichte dem nun neuen Chefarzt einen Scheck über 50.000 Euro für weitere Investitionen in der HNO-Klinik.
„Ein herzliches Willkommen zum Chefarztwechsel und den damit verbundenen Generationenwechsel“, mit diesen Worten begrüßte Ute Knoop, die Geschäftsführerin der Katharina Kasper ViaSalus GmbH, den und scheidenden und den neuen Chefarzt der HNO-Klinik im St. Marienkrankenhaus. „In Fußstapfen zu steigen, die fast ein viertel Jahrhundert geprägt worden sind, ist eine große Herausforderung, bietet auf festem Weg jedoch auch die Möglichkeit, eigene Spuren zu hinterlassen.“, so Knoop.

Schwester M. Benedicta Köth, Provnzrätin der Dernbacher Schwestern, fasst in der Nachbetrachtung zusammen: „Dies ist Ihre Stunde, Herr Professor Schlenter, aber auch unsere. Der Wert eines Menschen ist die eine Seite, die Wertschätzung, die dem Menschen entgegengebracht wird, die andere Seite einer Verab-schiedung. Danke für Ihre langjährige Treue. Sie haben diese Klinik gestaltet und einen medizinischen Standard weit über die üblichen HNO-Erkrankungen hinaus gesetzt. Gestalten Sie Ihren neuen Lebensabschnitt in Ihrem Sinne und nehmen Sie die Werte, die Sie auszeichnen, mit. Die Wertschätzung wird Ihnen sicher sein.“

„Wir sind froh, einen Chefarzt wie Sie in unserem Haus gehabt zu haben,“, so Alfons Donat, Geschäftsführer der Katharina Kasper Holding GmbH, „ein Grand Seigneur seines Faches, geschätzt und geachtet. Ein Mann, der weiss, was er will, was er kann und dem man vertraut.“

Die Laudatio auf das Lebenswerk von Professor Schlenter wurde vom ehemaligen Ärztlichen Direktor der Katharina Kasper-Kliniken, Professor Franz Hartmann, gehalten. Erfolgreich hat Professor Schlenter nicht nur sein Studium, seine Promotion und Habilitation abgelegt. Vor allem seine ausgeprägte Innovationskraft hat die HNO-Klinik zu einer medizinisch anerkannten Institution weit über die Grenzen der Region Rhein-Main bekanntgemacht. Professor Schlenter etablierte neue Schwerpunkte im St. Marienhaus: die Laserchirurgie, die rekonstruktive Chirurgie und mikrovaskuläre Transplantation zur Defektdeckung nach Tumoroperationen, die Schädelbasischirurgie, die plastische Chirurgie im HNO-Bereich und die renkonstruktive Mittelohrchirurgie. Mit diesen innovativen Verfahren etablierte er eine spezialisierte HNO-Chirurgie, die auch bei Fachkollegen hohe Anerkennenung fand. Hochkarätige Fortbildungen und wissenschaftliche Kongresse wurden von ihm organisiert und geleitet. „Sie haben mit Ihrer ruhigen und unaufgeregten Art, ihren Oberärzten und ihrem gesamten Team die HNO-Klinik aufgebaut und zu einer festen Größe verholfen. Und wie sagte Seneca schon 65 nach Christus: „Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll.“ In diesem Sinne gebe ich Ihnen mit: Es gibt ein Leben nach der Klinik.“

Oberarzt Dr. Wolfgang Kelker fasste als langjähriger Kollege die Persönlichkeit seines ehemaligen Chefs wie folgt zusammen: „Was machte Professor Schlenter aus? Lebensfreude, Geduld, Humor, Stil und das Motto: Der Hilfe ein Gesicht geben. Wir haben viel von Ihnen lernen können. Nun steht Ihnen die Welt offen. Wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen alles Gute.“
„Man ist selbst nur so gut, wie das Team, das einen umgibt.“, verabschiedet sich Professor Schlenter von seinen Kollegen und Mitarbeitern. „Nach 41 Jahren ärztlicher Tätigkeit bedeutet der Abschied heute, mich von vielem zu trennen, was ich immer als Geschenk empfunden habe: vom Krankenhaus, von Patienten und von Kollegen. Ich wünsche meinem Nachfolger, Professor Gößler, einen guten Start, eine erfolgreiche Zeit und Gottes Segen.“

Ein besonderer Gast, Hans-Joachim Goehtz, sorgte im Anschluss der Verabschiedung für eine gelungene Überraschung. Als ehemaliger Patient und nun guter Freund von Professor Schlenter, überreichte er einen Scheck über 50.000 Euro. „Ich war lange in England und habe dort gesehen: Leistung soll belohnt werden. Und die Leistung dieser Klinik hat mich überzeugt und begeistert. Wir haben einen Verein, die Arbeitsgemeinschaft Tumorerkrankungen HNO, gegründet. Wir sind acht Freunde, die sich seit 2006 jährlich auf eine Fahrradtour begeben. Über all die Jahre haben wir die Spenden zusammengetragen und können heute mit diesem Geld die HNO-Klinik unterstützen. Nun soll der neue Chefarzt entscheiden, wo und wie das Geld eingesetzt wird: Vielleicht tritt er ja auch unserem Verein bei?“ Goehtz ist Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Tumorerkrankungen HNO.

Die Chancen stehen gut, dass Professor Gößler nicht nur die klinische Nachfolge von Professor Schlenter antritt sondern auch sein Fahrrad aus der Garage schiebt. In seiner Laudatio würdigte sein Mentor Professor Dr. Karl Hörmann ihn als teamorientierten Arbeiter, der auch schwierige Situationen mit hohem persönlichem und fachlichem Einsatz meistert. Sein Studium absolvierte er in Würzburg, erfuhr seine Facharztausbildung an der Universitätsklinik Mannheim und war dort sechs Jahre Oberarzt. Er absolvierte einen Auslandsaufenthalt an der University of Toronto und brachte neue Operationsverfahren mit an die Universitäts-HNO-Klinik Mannheim. Seine besonderen medizinischen Schwerpunkte liegen in der endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie, der rekonstruktiven Tumorchirurgie und der plastischen Gesichtschirurgie. Insgesamt sind dies beste Voraussetzungen, den Fußstapfen seines Vorgängers zunächst zu folgen und dann eine eigene Spur zu ziehen. Sein Bauchgefühl half ihm bei der Entscheidung für das St. Marienkrankenhaus. „Es passt zusammen.“, kommentierte Professor Gößler schmunzelnd und freut sich auf die neue berufliche Herausforderung in der HNO-Klinik.



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