16. Juli 2020
Für die Behandlung von Hernien mit dem Siegel der Deutschen Herniengesellschaft ausgezeichnet.
Stolz zeigen der Leiter der Hernienchirurgie am Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling, Dr. med. Nader Hallal, und der Chefarzt der Abteilung Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Professor Dr. med. Christoph A. Jacobi das Siegel der Deutschen Herniengesellchaft.
„Die Auszeichnung der DHG bescheinigt unserem Team eine besondere Expertise in der operativen Behandlung von sogenannten Hernien, also Brüchen, die sich zum Beispiel im Bereich der Leisten, Nabel oder bei Narben bilden können.“
Verliehen wird diese Auszeichnung der Fachgesellschaft der Hernienchirurgen nur an Kliniken und niedergelassene Praxen, in denen häufig Hernien operativ behandelt werden und die damit eine gewisse Fallzahl und einen entsprechend großen Erfahrungsschatz in der Behandlung von Hernien aufweisen.
Eine weitere Voraussetzung, das Gütesigel zu erhalten, ist die Teilnahme an einer vorgegebenen Qualitätssicherungsstudie (Herniamed). Diese hat das Ziel, die bestmöglichen Behandlungstechniken und -therapien zu etablieren, um die Behandlungsqualität nachhaltig zu sichern.
Gütesiegel hilft Patienten bei der Orientierung
Damit ist das Siegel ein hilfreicher Indikator für den Patienten, der seinen Eingriff in den allermeisten Fällen selber einplanen und sich vor seiner Operation ausführlich über geeignete Ärzte und Kliniken informieren kann.
Hernienoperationen, die im Dreifaltigkeits-Krankenhaus durchgeführt werden, werden allesamt im Register der Deutschen Herniengesellschaft dokumentiert. „Für den Patienten bedeutet die regelmäßige Überprüfung der Behandlungsqualität ein deutliches Plus an Sicherheit“, erklärt Dr. Hallal, der als versierter Chirurg seit mehr als einem Jahr das Team um Chirurgie-Chefarzt Pro-fessor Dr. med. Christoph A. Jacobi in den Bereichen Schilddrüse und Hernie verstärkt.
Pro Jahr führt das Wesselinger OP-Team rund 900 Hernienoperationen durch; dabei werden alle gängigen Behandlungsverfahren, sowohl mit als auch ohne Einbringung eines Kunststoffnetzes, durchgeführt.
Die minimal invasive OP-Technik
Im Referenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie (MIC) am Dreifaltigkeits-Krankenhaus operieren die Experten vorzugsweise in laparoskopischer Technik. Diese Methode gilt als besonders schonend für den Patienten und geht in der Regel mit weniger Schmerzen und einer kürzeren Regenerationszeit einher. Insbesondere bei Leisten- und Zwerchfellbrüchen hat sich die Schlüssellochtechnik bewährt. Aber auch die offenen Verfahren, also die OP-Methoden mit Schnitt, finden im Dreifaltigkeits-Krankenhaus regelmäßig Anwendung und haben sich zum Beispiel bei großen Narbenhernien bewährt.
Besonders am Dreifaltigkeits-Krankenhaus: Enge Zusammenarbeit mit den Plastischen Chirurgen
In schwierigen oder außergewöhnlichen Fällen tauschen sich die Operateure eng mit den Experten der Plastischen Chirurgie aus. Ziel einer solchen Zusammenarbeit ist es, bestmöglichen Behand-lungsergebnisse zu erzielen, die funktionalen wie ästhetischen Anforderungen entsprechen.
Die kosmetisch korrekte Wiederherstellung des Hautmantels bei gigantischen Narbenhernien, bei denen die Haut beschädigt ist oder die Versorgung erschlaffter Bauchdecken (sogenannter Rektusdiastasen) sind solche besonderen Fälle, in denen die enge Zusammenarbeit mit den Plastischen Chirurgen sinnvoll ist, erklärt der Facharzt für Chirurgie und spezielle Viszeralchirurgie Dr. Hallal. Aber auch für adipöse Patienten mit Bauchwandhernien berge die Zusammenarbeit mit der Plastischen Chirurgie jede Menge Vorteile. So können in diesen Fällen nach der Optimierung des Gewichtes Hernie und Fettschürze gleichzeitig versorgt werden.
„Aufgrund unserer Zusammenarbeit mit den Plastischen Chirurgen können wir hier in Wesseling ein besonders breites therapeutisches Spektrum anbieten. Davon profitieren unsere Patienten, die sich vor allem lange Wartezeiten und aufwendige Mehrfachuntersuchungen sparen können“, erklärt Professor Jacobi.
Hernien treten recht häufig auf; alleine in Deutschland werden jährlich über 300.000 Operationen aufgrund von Bauchwandbrüchen vorgenommen. Gefährlich werden Hernien, wenn im ent-standenen Bruchsack innere Organe wie etwa Darmschlingen eingeklemmt werden. Unbehandelt kann dies zu Durchblutungsstörungen, Darmverschlüssen oder Darmdurchbrüchen und sogar zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung führen. Dieser Zustand stellt stets eine Notfallsituation dar und sollte schnellstmöglich von einem Arzt abgeklärt werden.
Bildunterschrift (v. l.):
Ausgezeichnet: Leiter der Hernienchirurgie am Dreifaltigkeits-Krankenhaus, Dr. med. Nader Hallal, und Chefarzt der Chirurgie Professor Dr. med. Christoph A. Jacobi
Bildnachweis: Dreifaltigkeits-Krankenhaus, Wesseling, 2020