03. August 2020
Leitende Oberärztin Dr. Ulrike Borrmann ist inzwischen an der Mosel angekommen
Wird eine unheilbare Krankheit diagnostiziert und eine palliativmedizinische Betreuung nötig, wünschen sich sowohl Patient als auch Angehöriger die bestmögliche Behandlung, ohne dabei auf die Nähe zum Wohnort, zu Freunden und Familie verzichten zu müssen. In der Region Cochem-Zell ist das möglich durch die Palliativstation des Klinikum Mittelmosel. Diese hat sich dieses Jahr neu aufgestellt: Dr. Ulrike Borrmann hat im April ihren Dienst als neue leitende Oberärztin angetreten, und in den ersten vier Monaten ihrer Tätigkeit bereits einiges auf den Weg gebracht.
Mit dem Stellenantritt in Zell ist die Allgemeinmedizinerin nach einigen Jahren in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Unter ihrem Mädchennamen Zinn war sie bereits 14 Jahre in Cochem als Hausärztin tätig, bevor sie mit ihrem Mann ein Jahr auf Lesbos lebte, und sich schließlich in einer Kleinstadt an der Nordsee niederließ. Hier hatte sie zehn Jahre lang eine eigene Praxis und bildete sich parallel in Palliativmedizin und spezieller ambulanter Versorgung weiter. Die Sehnsucht nach der Mosel ließ sie aber nie ganz los.
„Es ist herrlich, wieder an der Mosel zu sein!“, sagt sie nun vier Monate nach ihrer Rückkehr. Auch im neuen Job ist sie angekommen: „Ich bin in einem bewährten, wunderbar eingespielten Team sehr gut aufgenommen worden“, so Dr. Borrmann. Darüber hinaus legt sie aber auch großen Wert auf eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit Kollegen außerhalb der Station und des Klinikums. „Die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten und den Pflegediensten ist sehr gut angelaufen“, findet Dr. Borrmann. Ärztlichen wie pflegerischen Kollegen im Klinikum Mittelmosel, die nicht über eine Spezialisierung im Palliativbereich verfügen, bietet sie zudem bei Interesse interne Fortbildungen an.
Die Zeller Palliativstation mit Moselblick wurde 2011 errichtet und versorgt seitdem schwerstkranke Patientinnen und Patienten in der Region wohnortnah und nach ganzheitlichem Konzept: Ein speziell ausgebildetes multiprofessionelles Team aus Ärzten und Pflegefachkräften, Physiotherapeuten sowie Seelsorge und Sozialdienst sorgt für die Patienten ebenso wie für deren Angehörige. „In der Palliativmedizin geht es um Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit, Angst und seelische Belastung. Also um Verbesserung der Lebensqualität“, betont die leitende Oberärztin. Der Begriff „Palliativ“ leitet sich vom lateinischen „Palliare“ ab, und bedeutet übersetzt, einen „Mantel umlegen“. Sinnbildlich also Geborgenheit und Wärme für schwerkranke Menschen. Ziel ist, wenn möglich, eine Entlassung nach Hause, in eine Pflegeeinrichtung oder Hospiz. Bei anderem Verlauf ist selbstverständlich auch Sterbebegleitung möglich, wobei die Angehörigen stets mit einbezogen werden.
Weitere Informationen zu unserer Palliativstation finden Sie hier.