Im Notfall Leben retten

09. Dezember 2022

Mülhausen. An der Außenfassade des Alten- und Pflegeheims Haus Salus ist seit Kurzem ein Automatischer Externer Defibrillator (AED) angebracht. Das Gerät ist eines von fünf, die die Katharina Kasper ViaNobis GmbH in Grefrath, Mönchengladbach sowie dem Kreis Heinsberg installiert hat. Der AED in Mülhausen ist öffentlich zugänglich und 24 Stunden am Tag sowie 365 Tage im Jahr in Betrieb – denn mit ihm sollen im Notfall Menschenleben gerettet werden.

„Mehr als 60.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses“, erzählt Josef Aretz, Leiter ViaNobis – Die Seniorenhilfe, zu der das Haus Salus gehört. „In etwa 30 Prozent der Fälle leiten Laienhelfer Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Diese Rate liegt in anderen europäischen Ländern bei bis zu 70 Prozent.“

Während eines Herz-Kreislauf-Stillstands treten innerhalb von drei bis fünf Minuten irreversible Schäden im Gehirn auf, wenn keine effektive Herzdruckmassage durchgeführt wird. Deshalb überleben nur circa 10 Prozent der rund 60.000 Patienten, die in Deutschland jährlich einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb von Krankenhäusern erleiden.

Ein Überleben des Herz-Kreislauf-Stillstands ist nur möglich, wenn in den ersten Minuten mit einer qualitativ hochwertigen Herzdruckmassage begonnen wird. – Und das in der Regel noch vor Eintreffen des Notarztes, der in Städten in maximal acht Minuten und in ländlichen Gebieten in maximal zwölf Minuten eintrifft.

Für Laien geeignet

Der am Haus Salus angebrachte AED ist ein kompakter tragbarer Defibrillator mit automatischem Betrieb. Über die Sprachausgabe wird der Anwender im Notfall auf einfache und verständliche Weise durch die einzelnen Arbeitsschritte geleitet. „Dadurch ist der AED auch für Laien geeignet“, sagt Gregor Küsters aus dem Bereich Brand- und Arbeitsschutz der ViaNobis. „Und genau darum geht es ja: Mit dem Gerät kann man gar nichts falsch machen!“ 

Nach der Platzierung der Pads auf dem Brustkorb des Patienten überprüft und analysiert das Gerät automatisch den Herzrhythmus. Stellt der Defibrillator dabei fest, dass der Patient sich in einem defibrillierbaren Zustand befindet, wird der Anwender aufgefordert, den blinkenden Auslöseknopf zu drücken. Daraufhin wird ein Elektroschock abgegeben. Sowohl ein Herzkammerflimmern wie auch Herzfrequenzen (Ventrikuläre Tachykardie) über 180 Schläge pro Minute werden erfasst und analysiert. Das Gerät weist den Erst-Helfer an, mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung weiterzumachen – bestenfalls so lange, bis der Notarzt eintrifft.

Spezielle Wiederbelebung für die Kleinsten

Eine Besonderheit des Geräts: Es verfügt über einen „Kinder-Modus“ für Patienten im Alter von null bis sieben Jahren. „Da die Herz-Lungen-Wiederbelebung bei einem kleinen Kind natürlich anders abläuft als bei einem Erwachsenen, ist der Kinder-Modus im Notfall essenziell“, weiß Küsters.

Der AED ist in einem beheizten Gehäuse untergebracht, sodass auch im Winter ein sicherer Betrieb gewährleistet wird. Das Gerät unterzieht sich täglich nachts um 3 Uhr einem automatischen Selbsttest und ist komplett wartungsfrei. „Nur die Batterien müssen irgendwann gewechselt werden“, schmunzelt Küsters. „Darauf weist dann aber rechtzeitig ein Warnton hin.“


Technische Daten:
-    Model Cardiolife AED-3100 der Firma Nihon Kohden
-    Kosten pro Gerät: rund 2100,-- Euro (AED + Gehäuse; Nettopreis, zzgl. MwSt.)

Standort AED in Mülhausen: Außenfassade des Alten- und Pflegeheims Haus Salus, Grasheider Straße 2, 47929 Grefrath

Weitere Standorte: Übach-Palenberg, Wegberg, Heinsberg (an den Standorten im Kreis Heinsberg Verknüpfung zu den Apps „Corhelper“ und „Region Aachen rettet“) sowie Mönchengladbach-Hehn 

Foto: Saar

BU: Freuen sich über den neuen AED in Mülhausen: Josef Aretz, Leiter ViaNobis – Die Seniorenhilfe, Marita Schulz, Leiterin Haus Salus und Gregor Küsters, Brand- und Arbeitsschutz ViaNobis (v. l.).



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